Der Dorf- und Giessenbach flossen bis vor kurzem durch zwei separate Eindolungen unterirdisch in den Vierwaldstättersee. Die Geschiebeeinträge der beiden Gewässer führten dazu, dass wiederholt abgelagertes Material aus dem Bootshafen entfernt werden musste. Nur so konnte dessen Nutzung gewährleistet werden. Darüber hinaus stellen die beiden Eindolungen ein wesentliches ökologisches Defizit dar.

Im Zuge des Projekts wurden der Dorf- und Giessenbach im Bereich des Seeufers auf einer Länge von ca. 140 m offengelegt und revitalisiert. Die neuen Gerinne wurden naturnah gestaltet und mit vielfältigen Strukturelementen ergänzt. Während der Giessenbach im gesamten Projektbereich innerhalb des Einstaubereichs des Vierwaldstättersees verläuft, bietet der Dorfbach durch seine höhere Sohle sowie sein Gefälle und die damit verbundenen Fliessdynamiken wertvolle Lebensräume für Fischarten wie die Bach- und Seeforelle.

Um Geschiebeablagerungen im Bootshafen zu vermeiden, wurden die Mündungen der Bäche weiter nach Osten verschoben. Die Revitalisierung und Neugestaltung schaffen zudem direkte Gewässerzugänge für die Bevölkerung und verwandeln die Gegend in ein neues Naherholungsgebiet mit einladenden Verweilmöglichkeiten. Besonders hervorzuheben ist die neu geschaffene Insel im Mündungsbereich, die durch zwei Fussgängerbrücken erschlossen wird.

Die Gestaltung der Insel berücksichtigt sowohl die Bedürfnisse der Bevölkerung als auch die ökologischen Ziele des Projekts.

Ein besonderes Merkmal des Projekts ist die 30 Meter lange Unterquerung aus Beton unter der Quaistrasse hindurch. Hier fliessen die beiden Bäche auf unterschiedlichen Niveaus, um insbesondere das Gefälle und damit verbunden die Dynamik des Dorfbachs zu gewährleisten. Der Dorfbach kann unterhalb der Quaistrasse ein HQ2 durchleiten. Seltenere Ereignisse werden oberhalb davon über eine seitliche Entlastung in den tieferliegenden Giessenbach entlastet.